Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Hallo liebe Zuhörer.

Im heutigen Medcast dreht sich alles um exanthematöse Kindererkrankungen.

Viel Spaß!

Als virale Kinderinfektionen werden Infektionen bezeichnet, die meist im Kindesalter durchgemacht werden.

Wenn die Kinder einmal infiziert wurden, sind sie meist lebenslang immun gegen das bestimmte Virus.

Unter den viralen Kindererkrankungen gibt es fünf wichtige, die ein Exanthem verursachen.

Dazu gehören die viralen Kinderkrankheiten Masern, Röteln, Ringelröteln und das Exanthema Subitum,

sowie die bakterielle Kinderkrankheit Schalach.

Im Folgenden wollen wir uns mit der Differentialdiagnose dieser Erkrankungen auseinandersetzen.

Die Masern.

Die Masern werden durch ein Virus verursacht, welches zur Gruppe der Paramyxoviren gehört.

Hoch kontagiös ist, weltweit vorkommt und nur den Menschen befällt.

Infiziert werden die Menschen vor allem durch Tröpfcheninfektion.

Das Virus wird vor allem über die Schleimhäute des nasopharynialen Raums aufgenommen

und repliziert sich in den regionalen Lymphknoten.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwischen 8 bis 12 Tagen.

Danach beginnt die Erkrankung mit dem Protromalstadium.

Dabei kommt es zu den sogenannten Kobligflecken an der Mundschleimhaut und zu hohem Fieber bis zu 41°C.

Bei den Kobligflecken handelt es sich um durch Virusvermehrung zustande gekommene Epithelnecrosen.

Sie sind Enantheme, die sich für gewöhnlich gegenüber der Mollaren befinden.

Circa zwei Wochen nach der Inkubationszeit entsteht das maculopapulöse Masernexanthem,

das sich beginnend am Hals, retroaurikulär großflächig über das Gesicht und dann den Oberkörper ausbreitet.

Im Normalfall bildet sich das Exanthem nach 4 bis 5 Tagen zurück.

Aber auch Komplikationen im Verlauf der Erkrankung sind möglich.

Darunter fallen zum Beispiel die Otitis media, wobei es zu dauerhaften Schäden des Hörvermögens kommen kann.

Masernpneumonie, vor allem bei Kleinkindern und Säuglingen und Masernkrupp.

In seltenen Fällen kann es aber auch zu einer akuten Masernenzyphilitis kommen,

welche häufig mit Folgeschäden und einer hohen Letalität einhergeht.

Profilaktisch wird in Deutschland bei Kindern als Regelimpfung auch gegen Masern geimpft.

Dies geschieht mit einer Kombiimpfung Masern-Mums-Röteln, kurz MMR-Impfung.

Es handelt sich bei der MMR-Impfung um einen Lebendimpfstoff,

weshalb es in seltenen Fällen zu einer abgeschwächten Form der Masern, den sogenannten Impfmasern, kommen kann.

Der Scharlach.

Von Scharlach betroffen sind vor allem Kinder zwischen dem 3. und dem 10. Lebensjahr.

Es handelt sich um eine bakterielle Infektion, die durch Gruppe B Streptokokken verursacht wird.

Auf diese Infektion hin kommt es zu der exanthematösen Erkrankung.

Übertragen wird das Bakterium über Tröpfcheninfektion und wird so im Pharynx aufgenommen.

Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 5 Tage.

Danach treten die ersten Krankheitssymptome zutage.

In der Prodromalphase kommt es zu Fieber, Übelkeit und Erbrechen, sowie zum Teil einer Pharyngitis.

Das typische Makulopapulöse-Exanthem entsteht 1 bis 2 Tage nach dem Auftreten der Prodromalsymptome.

Wie auch bei den anderen besprochenen viralen Erkrankungen breitet sich auch hier beim Scharlach das entstehende Exanthem

meist vom Hals ausgehend über den Rumpf und die Extremitäten sowie das Gesicht aus.

Es zeichnet sich aus durch dicht beieinander stehende, stecknadelgroße, hochrot gefärbte und zum Teil erhabene Effloreszenzen.

Zu den Prädilektionsstellen, also den Körperteilen, an denen die Erkrankungen bzw. die Symptome bevorzugt auftreten,

gehören die Leistenregion sowie die Achseln.

Das frei bzw. plass bleibende Mund-Kinn-Dreieck ist beim Scharlach sehr auffällig und kann zur Differenzialdiagnose herangezogen werden.

Auch an der Zunge sind im Verlauf der Scharlacherkrankung Veränderungen zu sehen.

Zu Beginn ist sie von einem weißlichen Belag überzogen und im weiteren Fortschritt der Erkrankung kann man die charakteristische sogenannte Himbeerzunge erkennen.